2019Verlängerung Linie 1 & Eröffnung Zweitdepot Root

Es war ein verregneter Donnerstagnachmittag, als Grossvater Hans mit seinen beiden Enkeln, Emil und Mia, im Bus Richtung Ebikon sass. Nach einem langen Schultag hatten die Kinder wenig Lust auf einen Ausflug in die Mall of Switzerland, doch Grossvater Hans bestand darauf. «Ein bisschen Bewegung tut euch gut», sagte er lachend, während er auf das prasselnde Regenwasser an den Busfenstern deutete. Die Stimmung im Bus war gedämpft, die grauen Wolken drückten die Laune noch weiter, und Emil starrte gelangweilt aus dem Fenster.

«Warum mussten wir ausgerechnet heute hierher?», fragte Emil seufzend. «Es regnet und in der Mall waren wir schon so oft. Was soll da jetzt noch spannend sein?»

Grossvater Hans lächelte und strich sich durch seinen Bart. «Weisst du, Emil, als ich in eurem Alter war, gab es weder diese Mall noch die Buslinie, mit der wir gerade fahren. Früher hätten wir diese Strecke laufen müssen – oder zumindest einen anderen Weg nehmen müssen.»

Emil schaute auf. «Was? Kein Bus? Kein Einkaufszentrum?», fragte er ungläubig.

«Genau», antwortete der Grossvater. «Die Mall of Switzerland gibt es erst seit einigen Jahren, und die Buslinie 1 fuhr früher nur bis zum Luzerner Quartier Maihof. Seit dem 15. Dezember 2019 fährt sie aber direkt bis nach Ebikon, zur Mall. Das war eine grosse Veränderung – nicht nur für uns alte Leute, sondern auch für die Region.

«Wirklich? Wie war das denn vor der Verlängerung?», fragte Emil neugierig.

«Naja, das war alles etwas anders. Man musste umsteigen oder zu Fuss gehen. Aber heute, mit diesen modernen Doppelgelenk-Trolleybussen, die so viele Menschen gleichzeitig transportieren können, ist es viel bequemer geworden. Die Strecke ist jetzt über zwölf Kilometer lang, führt von Ebikon über den Bahnhof Luzern bis nach Kriens und ist mittlerweile die längste und am stärksten genutzte Buslinie in Luzern.»

Emil setzte sich aufrechter hin. «Aber warum haben sie die Linie verlängert? Nur wegen der Mall?»

Grossvater Hans musste schmunzeln. „Es ging darum, den Verkehr zu entlasten. Immer mehr Menschen nutzen den öffentlichen Verkehr, und die Städte wachsen. Da braucht es leistungsfähige Verbindungen. Die Verlängerung der Linie 1 ist Teil eines grösseren Plans.»

Der Bus fuhr über die leicht regennassen Strassen, während Hans fortfuhr: «Aber 2019 war nicht nur wegen der Verlängerung der Linie 1 ein wichtiges Jahr. Damals wurde auch das neue Zweitdepot in Root eröffnet. Vielleicht habt ihr schon einmal davon gehört?»

Emil schüttelte den Kopf. «Ein Busdepot? Warum ist das wichtig?»

«Oh, es ist sehr wichtig!», sagte Grossvater Hans mit einem Lächeln. «Weisst du, die Verkehrsbetriebe Luzern hatten schon lange ein grosses Depot in der Stadt, an der Tribschenstrasse. Aber mit der wachsenden Anzahl an Bussen wurde es dort immer enger. Allein für die Verlängerung der Linie 1 mussten fünf neue Gelenkbusse angeschafft werden. Also suchten sie nach einem neuen Platz für ein weiteres Depot. Nach langem Suchen fanden sie das perfekte Gelände auf dem ehemaligen Macchi-Areal in Root, und 2019, nach über zwei Jahren Bauzeit, wurde es endlich eröffnet.»

«Und was macht dieses Depot so besonders?», fragte Emil interessiert.

«Es bietet Platz für 27 Gelenkbusse», erklärte Grossvater Hans stolz. «Das ist eine enorme Entlastung für das Depot in Luzern. Jetzt können die Busse dort gewartet und vorbereitet werden, ohne dass es zu Engpässen kommt. Das Zweitdepot ist also ein wesentlicher Teil davon, dass der öffentliche Verkehr in und um Luzern so reibungslos funktioniert.»

«Das klingt ja echt spannend!», rief Emil nun begeistert. «Und das alles nur, damit wir hier so bequem zur Mall fahren können!»

Grossvater Hans lachte. «Ja, es ist beeindruckend, wie sich alles verändert hat. Als ich in eurem Alter war, konnte ich mir so etwas kaum vorstellen. Und wer weiss, was in Zukunft noch alles kommt.»

Der Bus hielt schliesslich an der Haltestelle Ebikon Fildern, und die Türen öffneten sich. Emil und Mia sprangen auf, ihre Langeweile war wie weggeblasen. «Komm, Grossvater, lass uns schauen, was es Neues in der Mall gibt!»