2021Inbetriebnahme der ersten Elektrobusse

An einem trüben, regnerischen Samstagnachmittag sassen Emil und Mia im Wohnzimmer der Familie Gisler. Draussen prasselte der Regen gegen die Fenster, doch das störte die beiden Geschwister nicht. Sie hatten ihre bunten Spielzeugbusse ausgepackt und spielten begeistert auf dem Teppich. Emil hatte gerade seinen blauen Elektrobus in eine Kurve gesteuert, als er auf einmal rief: «Oh nein! Der Bus hat keine Batterie mehr! Wir müssen ihn aufladen!»

Der Grossvater, der in seinem Sessel döste, öffnete langsam die Augen und lächelte. «Das klingt ja fast wie bei den echten Bussen auf der Strasse!» Mia und Emil sahen sich überrascht an. «Echte Busse? Die werden doch nicht aufgeladen, sondern getankt!», erklärte Emil selbstbewusst. «Das passiert alles im Depot.»

Der Grossvater schmunzelte. «Ja, das stimmt! Aber wusstet ihr, dass es mittlerweile auch Elektrobusse gibt, die man tatsächlich mit einem Kabel aufladen kann?» Die Kinder waren sofort neugierig. «Was sind Elektrobusse?», fragte Mia.

«Ich kann mich noch erinnern, als die Verkehrsbetriebe Luzern vor einigen Jahren drei neue Elektrobusse auf der Linie 10 in Betrieb genommen haben», begann der Grossvater. «Diese Busse fahren zwischen Luzern Bahnhof und Obergütsch. Sie sind elektrisch angetrieben und haben grosse Batterien, die im Depot Weinbergli aufgeladen werden.»

«Wann sind denn die in Betrieb genommen worden?», fragte Emil, während er seinen Spielzeugbus vorsichtig in die «Luzerner Strassen» stellte, die er aus Kissen und Decken gebaut hatte.

«Wenn ich mich nicht irre, war das am 12. Dezember 2021», antwortete der Grossvater. «Die Busse sind 12 Meter lang und erhöhen die Kapazität der Linie 10. Während der Stosszeiten fahren alle drei Busse im 10-Minuten-Takt.»

Mia wollte mehr wissen. «Und was passiert, wenn die Batterien leer sind?»

«Das ist ganz einfach», erklärte der Grossvater. «Im Normalbetrieb, wenn nur zwei Busse benötigt werden, befindet sich der Dritte im Depot, um die Batterien aufzuladen. So können sie den ganzen Tag über im Einsatz sein.»

«Das klingt ja echt spannend! Und wie wird der Strom für die Busse produziert?», fragte Emil. «Die Busse nutzen Naturstrom aus erneuerbaren Quellen – Wind, Wasser und Sonne. Das bedeutet, dass beim Fahren keine CO2-Emissionen oder andere Abgase freigesetzt werden», sagte der Grossvater. «Aber man muss auch bedenken, dass die Produktion der Fahrzeuge und die Rohstoffe für die Batterien Energie benötigen.» Emil schaute nachdenklich. «Sind die Busse dann laut oder leise?»

«Sie sind leiser als die alten Dieselfahrzeuge, was viele Vorteile hat», antwortete der Grossvater. «Aber das kann auch gefährlich sein, wenn Fussgänger von den geräuschlosen Fahrzeugen überrascht werden. Deshalb erzeugen die neuen Elektrobusse ein akustisches Geräusch, um solche Situationen zu vermeiden.»

«Übrigens war die Pilotlinie 10 der erste Schritt der E-Bus-Strategie des Verkehrsverbunds Luzern. Bis 2035 werden nämlich alle Autobus-Linien der Verkehrsbetriebe Luzern auf Elektrobusse umgestellt», erklärte der Grossvater.

«Das klingt nach einer grossen Veränderung!», sagte Emil. Die Kinder waren begeistert und sprangen auf. «Lass uns die Linie 10 nachspielen!», rief Emil. «Ich fahre den grossen Elektrobus!»

Mia nickte. «Und wir bauen Haltestellen aus Kissen und Spielzeugautos!» Der Grossvater lächelte. «Das klingt super! Vergesst nicht, die Busse aufzuladen!» «Stimmt! Wenn unser Bus leer ist, stellen wir ihn an die Ladesäule!», rief Emil. Mit viel Freude fuhren die Geschwister ihre Spielzeugbusse durch die «Stadt», errichteten Haltestellen und erfanden ihre eigene Verkehrsordnung.